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Zwei, die es faustdick hinter den Ohren haben

Phillip Schmidt und Sascha Conrad sind die ersten Neuzugänge für die Saison 2017. Pressewart Stefan Swoboda hat sich mit den beiden frischgebackenen RRSC-Spielern unterhalten — und dabei festgestellt, dass sich die Rüsselsheim Royals zwei Typen geangelt haben, die perfekt ins Team passen.

Willkommen am Sommerdamm und bei den Rüsselsheim Royals: Kapitän Janik Schwedler (Mitte) begrüßt Sascha Conrad (rechts) und Phillip Schmidt. Foto: Stefan Swoboda
Willkommen am Sommerdamm und bei den Rüsselsheim Royals: Kapitän Janik Schwedler (Mitte) begrüßt Sascha Conrad (rechts) und Phillip Schmidt. Foto: Stefan Swoboda

 

Hallo zusammen, erst einmal herzlich Willkommen am Rüsselsheimer Sommerdamm. Wie seid ihr bei den Royals aufgenommen worden?

 

Sascha Conrad: Sehr herzlich! Wir haben hier ein gutes Team. Es macht einfach großen Spaß, hier zu spielen. Von Anfang bin ich direkt in die Mannschaft integriert worden.

 

Philipp Schmidt: Ganz gut soweit. Ich dachte es würde schlimmer werden (lacht).

 

Welche Eindrücke konntet ihr in der kurzen Zeit bislang sammeln?

 

Conrad: Nur gute. Es ist viel Qualität in unserer Mannschaft. Das ist gut für mich, weil ich noch viel dazulernen muss. Aber ich bin mir sicher, dass wir bald alle an einem Strang ziehen werden.

 

Schmidt: Da schließe ich mich an. Ich konnte bislang auch nur positive Eindrücke sammeln. Rüsselsheim verfügt über ein Super-Team mit toller Moral. Die Stimmung ist sehr gut. Hier macht es richtig Spaß.

 

Einer, der sich gerne am »Rande der Legalität« bewegt

 

Wie würdet ihr euren persönlichen Spielstil beschreiben?

 

Conrad: Ich glaube, meine größte Stärke ist, dahinzugehen, wo es weh tut. Ich fahre gerne direkt vor das gegnerische Tor, um dort ein wenig Verwirrung zu stiften. Das macht mir Spaß, auch weil das nicht viele Leute gerne machen. Dazu kommt noch mein Schlagschuss. Allmählich gelingt mir das immer besser. Aber es ist noch Luft nach oben (lacht).

 

Schmidt: Immer an der Grenze zur Legalität (grinst). Im Ernst, ich sehe meine Stärken schon in der Offensive, bin mir aber auch für die Drecksarbeit nicht zu schade.

 

Phillip, du hast dich vor ein paar Jahren schwer verletzt und wagst jetzt einen Neustart. Wie geht es dir aktuell und wo siehst du dich leistungstechnisch.

 

Ich fühle mich wieder richtig gut. Leistungstechnisch fehlt mir aber definitiv noch die Kondition (lacht).

 

Erzähl doch mal von Tim Bornhausens Anruf. Was ist dir, auch mit dem Verletzungshintergrund, durch den Kopf gegangen, als er bei dir angeklopft hat?

 

Schmidt: Wir stehen ja schon länger im Kontakt. Als er mich dann gefragt hat, ob ich bei den Royals anheuern will, habe ich mich schon sehr gefreut. Endlich wieder Hockey, dachte ich mir.

 

Wild-Hogs-Sperre war ein Schock

 

Sascha, wie tief saß der Schock, als du erfahren hast, dass die Taunus Wild-Hogs vom Verband für ein Jahr gesperrt wurden? (Weitere Infos hier)

 

Conrad: Für mich war das sehr traurig. Als ich die Nachricht erhalten habe, dachte ich mir, dass jetzt für den kompletten Verein Feierabend ist. Wir haben so viel aufgebaut gemeinsam, haben uns viele Gedanken gemacht. Das war schon richtig schlimm.

 

Bleiben wir noch ein bisschen in Friedrichsdorf. Wie ist die letzte Landesliga-Saison für dich persönlich und für die Wild-Hogs verlaufen?

 

Conrad: Wir haben uns gut auf die Saison vorbereitet und uns viel erhofft. Aber es sollte anders kommen. Schlussendlich landeten wir auf einem Platz, mit dem wir nicht zufrieden sein konnten. Das lag einfach daran, dass wir einige Spiele unglücklich verloren haben. Wir haben einfach nicht konsequent gespielt genug. Es wäre mehr drin gewesen, auch weil es einige gute Ansätze und Ergebnisse gab. Es sollte leider nicht sein. Aus meiner Sicht war das ein ernüchterndes Ergebnis. Ich hatte mir eine bessere Platzierung vorgestellt.

 

Und dann kam, wie bereits erwähnt, die Zwangspause. Wann bist du auf die Royals aufmerksam geworden?

 

Conrad: Als ich kürzlich hier in die Gegend gezogen bin habe ich mir Gedanken gemacht, wie es weitergehen kann. Da stand auch die Überlegung im Raum, komplett aufzuhören. Schließlich bin ich noch in anderen Sportarten (Anm. d. Red.: Handball) aktiv. Ich habe dann geschaut, welche Teams es im Umkreis gibt und mich spontan entschlossen, einfach mal bei den Royals anzufragen — und jetzt bin ich da.

 

Nun winkt eine neue sportliche Herausforderung. Mit welchen sportlichen Zielen und Erwartungen geht ihr in die neue Saison?

 

Conrad: Zunächst einmal will ich mich in das neue Team integrieren. Mir ist wichtig, einen guten Einstand in der Mannschaft zu haben, um meinen Mannschafts-Kollegen helfen zu können. Ich spiele da, wo mich Trainer Janik Schwedler aufstellt und werde immer 100 Prozent geben.

 

Schmidt: Ein Ziel habe ich mir persönlich nicht gesetzt. Ich will einfach nur dazu beitragen, dass unsere Mannschaft Erfolg hat.

 

Unser Platz ist für Inlinehockey-Verhältnisse schon gigantisch. Segen oder Fluch?

 

Conrad: Im Vergleich zum Platz in Friedrichsdorf, der deutlich kleiner ist, ist das hier schon etwas anderes. Es ist ja praktisch ein Eishockeyspielfeld, also eine richtig große Spielfläche. Aber ich glaube, wenn man an ein bisschen an seiner Kondition arbeitet, sollte das kein Problem sein.

 

Schmidt: Ein bisschen von beidem. Ich würde das aufteilen. Es ist ein Segen, weil man viel Platz zum Spielen hat, technisch macht das schon riesigen Spaß. Fluch, weil es halt voll auf die Kondition geht.

 

Wenn ihr einem Freund, der nichts mit Hockey zu schaffen hat, erklären müsstest, warum ihr diese Sportart gerne betreibt. Was würdet ihr sagen?

 

Conrad: Ich mag die Härte, die diese Sportart mit sich bringt. Ich bin einfach so ein Typ, der es hart braucht (grinst). Hockey bringt das einfach mit sich. Es geht manchmal heftig zur Sache, das mag ich total gerne. Auch die Fights liebe ich. Ich glaube, das würde ich einem Freund sagen.

 

Schmidt: Ach, der soll es sich einfach nur angucken, dann verliebt er sich schon automatisch.

 

Die Mama ist schuld

 

Kommen wir mal zum lockeren Teil. Gibt es so etwas wie persönliche Vorbilder, oder gar Teams, deren Entwicklung ihr verfolgt?

 

Schmidt: Favorisierte Teams habe ich nicht, auch Vorbilder gibt es nicht.

 

Conrad: Die Löwen Frankfurt. Mit der Eishockey-Leidenschaft wurde ich schon angesteckt, als ich mich noch im Bauch meiner Mutter befand. Schon zu diesem Zeitpunkt wurde ich mit in die Eissporthalle genommen. Schon früh wollte ich gerne Eishockey spielen, aber irgendwie hat es dann nicht geklappt. Schlussendlich habe ich dann irgendwann doch noch mit Hockey angefangen, allerdings nicht auf dem Eis, sondern auf Beton. Schließlich macht Inlinehockey auch großen Spaß.

 

Da gibt es auch bestimmt einen Spieler, der dich begeistert hat, oder?

 

Conrad: Damals war ich total von Sebastian Osterloh begeistert, der ja eine echte Kämpfernatur ist. Und jetzt kann ich es ja erwähnen (grinst): Zu Regionalliga-Zeiten hat mich Tim Bornhausen schon mitgerissen. Ein wirklich guter Spieler, der auch mal härter rangegangen ist und auch ein paar Fights hatte. Das habe ich mir dann immer schön vom Fanblock aus angeschaut.

 

Stellt euch folgendes Szenario vor: Der Hockeygott gewährt euch einen Wunsch. Um was würdet ihr ihn bitten?

 

Conrad: Vielleicht in der Oberliga die 20 Punkte Marke zu knacken.

 

Ach komm schon, nicht so bescheiden. Da geht mehr, oder? …

 

Conrad: Na gut, also ich würde gerne mal eine Meisterschaft feiern. Darum würde ich ihn vermutlich bitten.

 

Schmidts Antwort auf die gleiche Frage: Wenn, dann wünsche ich mir einen verdammt guten Torriecher. Er war ja schon einmal da, aber mit ein bisschen Hilfe oder Geduld, kommt er hoffentlich wieder zurück.

 

Sascha, eine letzte Frage noch: Wie haben deine Freunde auf die Formulierung »bullige Wildsau« reagiert?

 

Conrad: Ja, die »bullige Wildsau«. Viele meiner Freunde haben mich darauf angesprochen und gefragt wie das zustande kam (lacht). Ich musste erstmal damit klarkommen, dass ich jetzt einen neuen Kosenamen habe. Aber ich freunde mich immer mehr damit an und werde auf dem Feld halten, was der Spitzname schon jetzt verspricht.

 

Auweia, da muss ich mich bei dir entschuldigen (Swoboda rutscht nervös auf seinem Stuhl herum) ...

 

Conrad: Ach was. Ich habe klar gesagt, dass sie sich unbedingt mal die »bullige Wildsau« live anschauen müssen! Ich spekuliere darauf, dass ich dadurch einige Zuschauer zu uns an den Sommerdamm locken kann. Schließlich brauchen wir dieses Jahr Unterstützung bei unseren Heimspielen.

 

Lieber Sascha, lieber Phillip, die Presse-Abteilung bedankt sich für das Interview und wünscht euch eine erfolgreiche Spielzeit.

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