Am Rüsselsheimer Sommerdamm ist es ruhig geworden. Der Großteil des Teams hat die Spinde geräumt, um in der kalten Jahreszeit den Untergrund zu tauschen und auf dem Eis herumzuwirbeln. Genau der richtige Zeitpunkt, um einmal nachzuschauen, was von der Saison 2016 übrig bleibt.
Eine neue Mannschaft, eine schicke Webseite, Social-Media-Aktivitäten sowie ein
frisch designtes Trikot: Bei den Rüsselsheim Royals ging es 2016 mächtig voran. Es war ein Inlinehockey-Jahr, an das man sich noch lange positiv erinnern wird.
Neuer Vorstand
Warum? Weil es nicht selbstverständlich war, dass die Reise des Rüsselsheimer Roll- und Schlittschuh-Clubs weitergehen würde. 2015 befand sich der Verein am Rande eines Kollapses. Altgediente
Kräfte warfen das Handtuch. Der Verein dümpelte führungslos vor sich hin. Normalerweise bedeutet das in einer Randsportart das Ende. Glücklicherweise blieb dem RRSC dieses Schicksal erspart. Das
lag vor allem daran, dass Benjamin Groß und Tim Bornhausen die Entscheidung trafen, fortan die Federführung zu übernehmen und dem
Verein im Jahre seines 20-jährigen Ligabestehens ein neues Gesicht zu geben. Für die beiden frischgebackenen Vorsitzenden war das kein leichtes Unterfangen. Schließlich standen die Uhren rund um
den Hockeyplatz auf null, als sich die beiden am Ende des vergangenen Jahres ans Werk machten.
Jetzt, rund ein Jahr später, befinden sich die Royals wieder in ruhigem Fahrwasser. Zu der bereits vorhandenen Truppe gesellte sich mit Tom Kocurek, Marc Stromberg, Timo Dombrowski,
Julian Burghardt und Stefan Hellmich fast ein halbes Dutzend neue Spieler hinzu. Mit Sebastian Löw und Stefan Swoboda kehrten zwei ehemalige RRSC-Akteure zurück an den Sommerdamm. Letztgenannter kümmerte sich um die Pressearbeit und bastelte die neue
Internetpräsenz. Janik Schwedler übernahm das Kapitänsamt und erklärte
sich darüber hinaus dazu bereit, fortan die Trainingseinheiten der Rüsselsheimer Hockeyjungs zu leiten. Fix noch die Zusage für die Teilnahme an der HRIV-Landesliga 2016, schon waren die »Königlichen« wieder da wo sie seit Mitte der 1990er Jahre hingehören:
Auf dem Hockeyplatz und im Ligaalltag.
Schlagkräftige Truppe
Und der Royals-Cocktail schmeckte auf Anhieb gut. Schon nach wenigen Wochen stand dabei fest, dass das winterliche Spieler-Casting ein voller Erfolg war. Man darf getrost behaupten, dass sich an
den Opelstadien eine Truppe fand, die auf einer Wellenlänge agierte und freundschaftlich miteinander verbunden war. Kein Wunder, dass der Spaß daher im Vordergrund stand, wenn die Royals sich zum
Training trafen oder in ganz Hessen in der Landesliga auf Torejagd gingen. Sportlich lief es ebenfalls gut. Sofort fiel auf, dass der RRSC in der Landesliga mit einer schlagkräftigen Truppe
vertreten war. Die Royals schossen sich in der Gruppe B auf den ersten Tabellenplatz, gewannen fast alle Spiele und stürmten in den Playoffs bis ins Finale. Am großen Wurf, nämlich der vierten
Meisterschaft der Vereinsgeschichte, schrammten die Opelstädter gegen die Nordhessen Hornets allerdings knapp vorbei. Am Ende sprang die Vizemeisterschaft raus. Für einen Club, der eigentlich
schon mausetot war, ist das gar kein schlechtes Ergebnis. Daher dürfen die Rüsselsheimer Verantwortlichen schon ein bisschen Stolz auf das Geleistete sein.
Welche Schlussfolgerungen lassen sich daraus ziehen? Ganz vorne steht natürlich die Tatsache, dass es sich immer lohnt, nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Es wäre einfach gewesen, die Türen
abzuschließen, die Schlüssel abzugeben und den Verein damit in der Versenkung verschwinden zu lassen. Der neue Vorstand hat sich gegen den vermeintlich leichten Weg entschieden und damit die
richtige Entscheidung getroffen. Aufgeben war für die beiden Macher keine Option. Das ist aller Ehren wert und verdient Respekt. Der Lohn für diese ganze Arbeit wurde im vergangenen Sommer
deutlich sichtbar. Schon jetzt steht fest, dass die Sportart Inlinehockey in Rüsselsheim wieder floriert.
Royals suchen neue Kräfte
Totgesagte leben manchmal länger. Das haben die Royals 2016 eindrucksvoll bewiesen. Schon im kommenden Jahr geht es in der Landesliga weiter. Dann soll es auch endlich mit der vierten
Meisterschaft klappen. Das ist natürlich das ganz große Ziel der Totenkopf-Träger. Bis zum Frühjahr regiert aber erst einmal der Eishockeygott. Aktuell findet witterungsbedingt kein offizielles
Training mehr auf dem Rüsselsheimer Hockeyplatz statt. Zeit, um sich auszuruhen, gibt es allerdings nicht. Schon jetzt laufen die Planungen für die Inlinehockey-Spielzeit 2017 auf Hochtouren. Die
Royals wollen ihr Team weiter vergrößern, sich breiter aufstellen. Daher befindet sich der RRSC wieder einmal auf Spielersuche. Alle hockeybegeisterten Leute in der Region sind dazu eingeladen,
die Royals zu kontaktieren und im Frühling am Sommerdamm vorbeizuschauen.
Dann heißt es wieder »Sieg oder Spielabbruch«! Schon jetzt ist die Vorfreude auf den Beginn der neuen Spielzeit riesengroß.
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Padde #94 (Freitag, 21 Oktober 2016 20:27)
Sehr schöne Sache, feier ich! Ich komm nächste Saison definitiv mal zu einem Heimspiel!