Sebastian «Seppel» Löw zählt zu den dienstältesten Rüsselsheimer Spielern. Seit 2008 ist die Allzweckwaffe im Verein aktiv. Nach einer längeren Pause mischt Löw nun wieder munter mit. Im Interview spricht er über seine Ziele, einen Einstand nach Maß und den Traum von der Donnerkuppel.
Hallo Seppel. Beginnen wir mal mit dem aktuellen Geschehen am Sommerdamm. Wie bist du mit dem bisherigen
Saisonverlauf zufrieden?
Sebastian Löw: Zunächst einmal bin ich sehr froh darüber, dass mir der Wiedereinstieg nach drei Jahren Pause halbwegs geglückt ist. Ab jetzt gilt es an der Performance zu schrauben, da ist noch ein bisschen Luft nach oben. Über den Saisonverlauf müssen keine großen Worte verloren werden, ich denke die Landesliga-Tabelle spricht für sich.
Die Royals haben sich neu formiert. Viele neue Spieler mussten integriert werden. Wo liegen die Stärken der
Mannschaft und wo gibt es noch Verbesserungsbedarf?
Löw: Gerade zu Beginn der Saison musste sich die
Mannschaft erst finden. Das hat man gerade in der ersten Pokalrunde (Anmerkung: 3:5-Niederlage gegen die Nordhessen Hornets) gesehen, wo noch zu viel
Individualität auf dem Platz stand. Erst einige pfiffige Transfer-Entscheidungen, die uns in der Breite besser aufgestellt haben, sowie die ansteigende Leistungskurve der Rookies brachte mehr
Stabilität in den Kader. Jetzt gilt es, diese frischgewonnene Konstanz zu festigen.
Was ist dieses Jahr drin? Wohin führt die Royals-Reise in der Landesliga?
Löw: Momentan zeigen aus meiner Sicht alle Prognosen
nach oben. Sofern wir unsere Form behalten können wir durchaus was reißen. Man muss jetzt erstmal schauen wie die nächsten Turniere laufen. Nur weil wir ganz oben stehen dürfen wir uns nicht
ausruhen. Die große Stärke in diesem Jahr ist unsere mannschaftliche Geschlossenheit. Man merkt einfach bei jedem, dass er sich den Arsch für das Team aufreißt - that's it.
Du hast jetzt insgesamt drei Spiele absolviert. Wie bist du mit deiner persönlichen Leistung nach der doch
recht langen Auszeit zufrieden?
Löw: Joa, es fehlt mir noch ein bisschen die Ruhe und
die Zuordnung, das wird allerdings mit der Zeit besser werden. Die jüngsten Siege (Anmerkung: Die Royals gewannen beide Partien am dritten Spieltag) geben einem natürlich
Selbstvertrauen. Darauf lässt sich aufbauen. Natürlich habe ich aber auch das Glück, dass die wenigsten Fehler bestraft wurden, beziehungsweise immer ein Teammitglied zur Stelle war, wenn ich mal
einen Schritt zu spät kam. Ansonsten kann ich guten Trainingsfortschritt am Tischkicker verzeichnen.
Wie kam es eigentlich dazu, dass du vom Stürmer zum Verteidiger umgeschult worden bist?
Löw: Das ist einfach. In meinem Umfeld fallen wenige
Tore. Irgendwann hat man festgestellt, dass diese Eigenschaft in der Verteidigung besser als im Sturm aufgehoben ist.
Du warst ja schon einige Male ganz nah dran. Wann dürfen wir mit deinem ersten Tor in der laufenden Spielzeit
rechnen?
Löw: Klar ist es schön, viele Tore zu schießen, aber
meine vorrangige Aufgabe als Verteidiger ist es eben genau diese zu verhindern. Ich mache mir da keinen Kopf darüber. Solange kein Tor hinter mir fällt, ist alles in Ordnung.
Schauen wir einmal zurück. Du bist ja mittlerweile einer von der alten Royals-Garde. Wenn du an die Jahre im
RRSC-Dress zurückdenkst, welche Momente sind dir bis heute in Erinnerung geblieben?
Löw: Der Langener White-Wolves-Cup (2008), der einen Tag
nach meinem ersten Royals-Training stattfand. Erstes Spiel getroffen, im Finale getroffen, Turnier gewonnen! Ein Einstand nach Maß.
Viele ehemalige Spieler sprechen
noch heute davon, dass der RRSC kein normaler Hockeyverein ist. Was ist das Besondere daran, in Rüsselsheim dem Puck hinterherzujagen?
Löw: Über all die Jahre hinweg hat es immer viele Leute
bei den Royals gegeben, die sich mehr engagiert haben, als es in «normalen» Vereinen üblich ist. Es steckt einfach sehr viel Herzblut beim RRSC drin. Das merkt man bei jedem der hier spielt,
nicht zuletzt dauert deshalb das «vierte Drittel» meistens länger als Training und Spiel zusammen.
Du darfst eine Best-of-Rüsselsheim Reihe aufstellen. Auf welche vier Spieler plus Torhüter würde deine Wahl
fallen?
Löw: Das kann man pauschal nicht beantworten. Die Royals haben sich schon immer durch ihren überdurchschnittlichen Kampfgeist und
Zusammenhalt ausgezeichnet. Das gilt für Spieler und Supporter gleichermaßen.
Die letzte Frage, dann hast du es geschafft. Du bist für einen Tag Royals-Manager. Welche Dinge würdest du
sofort realisieren?
Löw: Ab zur Bank, einen riesigen Kredit ergaunern und den Royals-Dome zu einem herrschaftlichen Trainingsgelände ausbauen. Inklusive Donnerkuppel versteht sich. Zudem spendiere ich noch fünf neue Abzieher.
Lieber Sebastian. Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg in der laufenden Saison.
Weitere Informationen und eine Bilderstrecke zu Sebastian Löw finden Sie in seinem Steckbrief. Einfach hier klicken.
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